Keywords postmigration, cinema, memory, archive, radical right-wing
Deniz Göktürk, Professorin am Department of German an der University of California, Berkeley, arbeitet seit 35 Jahren zu Theorien und Kulturgeschichte(n) der Migration – vernetzt und transdisziplinär in den USA, in Deutschland und in der Türkei. Mit ihren Texten und Projekten hat Göktürk über Jahrzehnte wichtige Debatten zu Migration und Migrationsgeschichte, zu filmischen und ästhetischen Erfahrungen jenseits von ethno-nationalistischen Eingrenzungen und zur Bedeutung von Archiven angestoßen. Wir haben dieses Gespräch mit Deniz zu Beginn des Jahres 2024 im Rahmen eines medienwissenschaftlichen Projektseminars zu Medien und Postmigration in einer Lehrkooperation zwischen der Ruhr-Universität Bochum und der Universität Paderborn geführt, um die aktuellen rechten Angriffe auf die Migrationsgesellschaft und die kritische Problematisierung von Erinnerungskultur zueinander in Beziehung zu setzen.
Jasmin und Hilde: Wir stehen derzeit vor großen Herausforderungen was die Verteidigung von Demokratie, Migrationsgesellschaft und gesellschaftlichem Zusammenhalt betrifft. Wie beurteilst du im Moment, aus deiner eigenen Geschichte und Perspektive, die Debatten um Migration?
Deniz: Ich würde sagen, es läuft nicht besonders gut… Ich habe mehrfach den Ort und den Rahmen gewechselt und lebe jetzt im vierten Land. Über die Jahrzehnte habe ich Interventionen gegen zugeschriebene, fixierte Identitäten formuliert. Auf Englisch spreche ich von »assigned and assumed identities«, von zugeschriebenen und angenommenen Identitäten. Die Beschäftigung mit Grenzverkehr, transnationalen Verstrickungen und mehrsprachigen Identifikationen diente der Infragestellung von Stereotypisierungen, Schubladendenken und Nabelschau. Die Entwicklungen des letzten Jahrzehnts sind gegenläufig zu diesem Projekt. Nationalismus hat weltweit Aufwind, nicht nur in Deutschland. Grenzkontrollen werden zunehmend verschärft. Die Mauern werden wieder höher gebaut, an Landesgrenzen und in Alltagssituationen, wo immer man hinblickt, in Europa, der Türkei, den USA, Indien. Die Zeichen der Zeit stehen nicht auf Öffnung, sondern auf Schließung und Abschottung.
Als ich in den 1980er Jahren anfing, mich mit diesen Themen zu beschäftigen, galt in Deutschland die Losung: »Wir sind kein Einwanderungsland!« Selbst die liberale Ausländerbeauftragte des Senats von Berlin, Barbara John, betonte, »wir« seien »kein Einwanderungsland«, im Gegensatz zu klassischen Einwanderungsländern wie den USA, Kanada oder Australien. Dieses Bild eines durch Abstammung geschlossen definierten Volkes, das Migration nur als temporäres Phänomen wahrnimmt, hat sich verändert. Wenn man sich die Statistiken anschaut, so sieht man, dass der Prozentsatz der nicht im Land geborenen, aber ansässigen Bevölkerung, in Deutschland inzwischen höher ist als in den USA. Das 2024 reformierte Staatsangehörigkeitsgesetz räumt sogar Hürden im Hinblick auf Mehrstaatlichkeit aus dem Weg. Der »Doppelpass« war ja lange Zeit ein Streitpunkt. Ich erinnere mich an eine Tagung zum Thema »Recht auf zwei: Integration durch doppelte Staatsbürgerschaft?« an der Evangelischen Akademie in Tutzing im Sommer 1995, wo man mir entgegenhielt: »Frau Göktürk, bei Ihrer Familiengeschichte, da ist das kein Wunder, dass Sie so denken, aber die meisten Menschen wissen doch noch, wo sie hingehören«. Die Demographie und die Gesetze zum Erwerb von Staatsangehörigkeit haben sich verändert, aber dadurch ist die weitverbreitete Ablehnung und Skandalisierung von Migration und Migrant*innen nicht aus der Welt. Mit den aktuellen Kriegen hat sich die Lage weiter verschärft.
Jasmin und Hilde: Die AfD tritt seit einiger Zeit für die doppelte Staatsbürgerschaft ein, weil ihre Abgeordneten und Anhänger*innen hoffen, dass sie das, was sie »Remigration« nennen, also die Deportation von Staatsbürger*innen, so juristisch durchsetzen können.
Deniz: »Remigration« ist zum Unwort des Jahres 2023 gekürt worden. Tatsächlich hat sich die Debatte um Migration von der vielbeschworenen Integration auf Deportation verschoben: Ungewollte Migrant*innen sollen um jeden Preis draußen bleiben. Nationalstaaten entwickeln eine komplexe Bürokratie, um Reisefreiheit und Aufenthalt zu reglementieren. »Remigration« ist kein neuer Gedanke: Da lohnt sich der Blick ins Archiv, um zu sehen, wie sich bestimmte Muster wiederholen. Bei der Rede von der Remigration denke ich sogleich an Helmut Kohl und das »Gesetz zur Förderung der Rückkehrbereitschaft von Ausländern«, das bereits 1983 versuchte, die Gastarbeiter*innen zur Rückkehr in ihr Heimatland zu motivieren. Sie bekamen eine »Rückkehrprämie« von ungefähr 10.000 D-Mark, mussten dafür aber ihren Pass »töten«, d.h. ihre Aufenthalts- und Einreiseberechtigung für Deutschland abgeben. Daher heißt das schöne Buch von Barbara Wolbert Der getötete Pass (1995). Im Zuge der sogenannten »Asyldebatten« Anfang der 1980er Jahre war ausländerfeindliche Stimmungsmache unter dem Motto »Ausländer raus« in der BRD verbreitet; es kam auch zu gewalttätigen Angriffen. 2024 ist der Slogan so populär, wie 40 Jahre zuvor. Inzwischen ist das Modell der Einreisebeschränkung, Ausweisung und Deportation zum Grundprinzip des Grenzregimes auf europäischer Ebene – und darüber hinaus – geworden. Die AfD korrespondiert mit rechtsnationalen Bewegungen in anderen Ländern, wo Migration als externalisierter Sündenbock für alle sozialen Probleme herhalten muss.
Kino und Migration
Jasmin und Hilde: In einem deiner Texte zu Migration und Kino in Deutschland schreibst du: »Die Filmgeschichte ist bevölkert von Ein- und Auswanderern.« (Göktürk 2007: 329). Du beschreibst Migration als zentrales Thema der Filmgeschichte und zugleich die Normalität von Mobilität und Migration als Teil aller Bereiche von Filmschaffen. Über viele Texte zur Geschichte des deutschen Migrationskinos hinweg zeigst du einerseits Entwicklungen und wiederkehrende Themen im Film und zeitgleich stattfindende Debatten der Migrationsgesellschaft auf. Wie lässt sich dieses Verhältnis von Kino-Diskursen und gesellschaftlichen Debatten beschreiben? Warum ist gerade Film für die gesellschaftlichen Debatten um Migration so zentral?
Deniz: Bei dem Zitat ging es darum, dass man Migration nicht immer nur am Rande betrachten, sondern ins Zentrum rücken und auch darauf hinweisen sollte, dass gerade im Kino natürlich immer viel Mobilität geherrscht hat und immer noch herrscht. Von multinationalen Koproduktionen bis hin zu reisenden Regisseur*innen, Schauspieler*innen und Techniker*innen gab es immer viel Bewegung. In diesem Sinn war es immer problematisch, das Migrationskino als Randphänomen zu beschreiben. Man sollte die Migrationsgeschichten mit der Filmgeschichte vernetzen und Verbindungen zum Zentrum der Gesellschaft aufzeigen.
Gesellschaft und Kino stehen dabei nicht in einem Widerspiegelungsverhältnis. Die filmische Realität ist immer inszeniert, selbst der Dokumentarfilm ist geformt und konstruiert. Das Kino ist kein mimetisches, sondern ein performatives Medium, in dem Geschichten erzählt, Repräsentationen durchgespielt und gesellschaftliche Verhältnisse verhandelt werden. Seit den 1970er Jahren richtete sich das Augenmerk auf die Alltagsgeschichte, und ab den 1990er Jahren ist das populäre europäische Kino als Forschungsgegenstand entdeckt worden. Anfang der 1990er Jahre habe ich angefangen, über Migrationskino zu schreiben, um es aus dem Abseits herauszuholen. Um diese Zeit gab es langsam mehr Sichtbarkeit auf Festivals. Auf der Berlinale 1999, als im Wettbewerb Yeşim Ustaoğlus Güneşe Yolculuk / Reise zur Sonne (D 1999) lief, wurde im Rahmen des Filmmarktes eine ganze Reihe von neuen türkisch-deutschen Filmen gezeigt. Das Kleine Fernsehspiel beim ZDF hat bei der Förderung junger Autor*innen eine wichtige Rolle gespielt. Die ersten Filme von Hussi Kutlucan, Thomas Arslan, Yüksel Yavuz, Ayşe Polat etwa waren allesamt Koproduktionen des Kleinen Fernsehspiels. Im ZDF/3sat gab es im Jahr 2000 einen Programmschwerpunkt »Jung, deutsch und türkisch«. Nach und nach erreichten Regisseur*innen und Schauspieler*innen mit Migrationsgeschichten mehr Sichtbarkeit. Die Filme brachten neue Perspektiven, Erzählungen und Rollenmuster auf die Leinwand, und auch beim Publikum entwickelte sich ein neues Selbstbewusstsein. Dabei sind Migrationsdebatten immer auch von Amnesien geprägt, denn es gab schon in den späten 1960er und frühen 1970er Jahren großartige Experimente, etwa an der Deutschen Film- und Fernsehakademie (DFFB) in Berlin. Wir zeigen hier am Pacific Film Archive gerade eine Retrospektive von Skip Norman, einem afroamerikanischen Regisseur, der in der ersten Kohorte an der DFFB dabei war und mit seinen Kommiliton*innen Harun Farocki, Helke Sander und Holger Meins an 27 experimentellen Filmproduktionen mitgearbeitet hat. Diese Arbeiten waren weitgehend vergessen und wurden durch Online-Streaming auf den Webseiten der DFFB und des Harun Farocki Instituts wieder zugänglich. Die beiden sehr schönen Filme, die Friedrich Zimmermann und Aras Ören am Sender Freies Berlin (SFB) gemacht haben, Frau Kutzer und andere Bewohner der Naunynstraße (BRD 1973) und Kazım Akkaya und die Bewohner der Naunynstraße (BRD 1978), waren auch eine Wiederentdeckung aus der Zeit, als das Fernsehen noch experimentierfreudig war. Obwohl ich drei Romane von Aras übersetzt und über Medienreflexion in seinen Texten nachgedacht habe, hatte ich damals diese Filme nicht auf dem Radar. Anlässlich des Festivals Almancı! 50 Jahre Scheinehe 2011 hat eine Retrospektive am Ballhaus Naunynstraße diese beiden Filme wieder ausgegraben und gezeigt. Es gab also schon früher innovative Filme, aber die sind nicht unbedingt präsent im kulturellen Gedächtnis; man muss diese Sachen aus dem Archiv herausholen, um eventuelle Kontinuitäten zu sehen – oder vielleicht sogar rückläufige Entwicklungen.
Lebendige Archive schaffen
Jasmin und Hilde: Ist dieses Verhältnis von Vergessen und Anerkennung im Bereich Migration dem der feministischen Geschichte ähnlich, indem es wiederkehrende Wellen von Anerkennungs- und Widerstandskämpfen gibt? Sind die Filme oder die Filmemachenden gleichermaßen von Amnesie gezeichnet oder gibt es auch Kontinuitäten und Möglichkeiten, eine eigene Archiv- und Erinnerungskultur fortzuschreiben?
Deniz: Es gibt keine direkten Kontinuitäten, sondern Wellen der Wiederentdeckung und auch Zufallsfunde, insbesondere dann, wenn es keine offiziellen Archive gibt, sondern nur Sammlungen hier und da. Bei der erwähnten Retrospektive im Ballhaus Naunynstraße waren viele der gezeigten Filme in der Tat nicht mehr präsent und sind in einem Videoverleih an der Hasenheide in Berlin, der in Auflösung begriffen war, aufgetaucht; diese alten VHS- oder Betamax-Kassetten waren die Quelle. Es gab also kein Archiv, was schon geordnet irgendwo vorhanden gewesen wäre, mit Metadaten, gut gepflegt und leicht durchsuchbar. Unter den Veranstaltern waren auch junge Autoren, wie etwa Deniz Utlu, der inzwischen berühmt geworden ist, die über die Archivarbeit und das Fehlen eines offiziellen Archivs der Migration nachgedacht haben.
Es ist nicht so, dass diese neuere Vergangenheit direkt zugänglich wäre, daran muss man arbeiten. Zum Teil haben wir eine bessere Dokumentation und Archivlage zum Weimarer Kino als zu diesen Produktionen aus den 1970er, 1980er Jahren und der Videokultur. In den letzten Jahren gibt es ein erneutes Interesse an der Medienarchäologie, z.B. ein Film wie Aşk, Mark ve Ölüm / Liebe, D-Mark und Tod (Cem Kaya, D 2022) inszeniert das Archiv türkischer Musik in Deutschland. Der Titel stammt übrigens aus einem Song von 1982, dessen Text Aras Ören für die Band Ideal geschrieben hatte. Dieser türkische Anteil an der Neuen Deutschen Welle ist heute auch weitgehend vergessen. Es gibt einige Filme, die versuchen, Alltagsgeschichte oder eine Geschichte der Populärkultur über Archivmaterialien zu erzählen. Aber die Vergangenheit ist nicht einfach oder direkt zugänglich. Man muss immer rekonstruieren, suchen, finden und zusammensetzen.
Geschichte(n) schreiben: DOMiD und Projekt Migration
Jasmin und Hilde: Das Archivieren oder Dokumentieren einer bisher nicht dokumentierten, nicht sicht- oder hörbaren Geschichte der Migration oder Geschichte der Mobilität ist auch Teil deiner Praxis. Deine Texte sind über Jahrzehnte hinweg selbst ein solches Archiv, in dem man Medien und Ereignisse, die man nicht kennt, findet und davon ausgehend, anschauen, hören und Muster erkennen kann.
In einem Text von 2022 beschreibst du, dass in der offiziellen Erinnerungskultur in Deutschland vielfältige Erfahrungen und Erinnerungen vor allem von Migrant*innen nicht sicht- oder hörbar werden und keinen Ort haben. Sie finden sich u.a. auf privaten Filmen, auf VHS und Musikkassetten aufbewahrt. Wie wichtig für die Sichtbarkeit oder Reflektierbarkeit von Migrationsgeschichte in Deutschland war und ist das in Köln ansässige Dokumentationszentrum über die Migration in Deutschland (DOMiD)? Und wie ist die Spannung zwischen den im DOMiD gesammelten Objekten von Migrant*innen und deren künstlerischen Überformung im Rahmen von dort gezeigten Ausstellungen wie Projekt Migration (2005) zu bewerten?
Deniz: DOMiD ist Anfang der 1990er Jahre entstanden, aus privaten Sammlungen heraus. Also das, was die Leute im Keller oder im Speicher hatten, graue Literatur wie Broschüren und Flugblätter von Arbeitskämpfen, aber auch private Materialien wie Fotos, Filme und Dokumente etc. So ist diese Sammlung nach und nach gewachsen. Etwas später entstand auch die Internetseite angekommen.com zur Geschichte der Migration in Nordrhein-Westfalen. Ich habe DOMiD besucht, als wir den Transit-Band gemacht haben, also die englische Version Germany in Transit (Göktürk/Gramling/Kaes 2007). Wir haben Dokumente ins Englische übertragen, damit auch englischsprachige Leser*innen die Debatten verfolgen können. Die Fotos für den Band habe ich dort ausgesucht.
Inzwischen ist ein großes Migrationsmuseum im Entstehen. Es war eine lange Debatte, ob es ein Migrationsmuseum geben soll oder nicht. Die Meinungen sind geteilt. Die Musealisierung ist auch immer eine Fixierung. Und ob das Museum der richtige Rahmen für Migration ist, ist daher fraglich. Gut war die Projektausstellung in Köln, Projekt Migration (2005), die Migration in ihrer Offenheit an verschiedenen Spielorten über die ganze Stadt inszeniert hat, u.a. mit Materialien von DOMiD. Auch der Kölner Kunstverein und die Transit Migration Forschungsgruppe aus Frankfurt waren daran beteiligt. Die unterschiedlichen Orte im städtischen Raum und die Multiperspektivität waren wichtige Strukturmerkmale dieser Ausstellung. Realität sollte hier nicht ethnographisch-dokumentarisch festgesetzt werden, sondern künstlerisch überformt Alternativen bieten zu medialen Repräsentationen, die gemeinhin als Realität wahrgenommen werden. Es ging um die Bedingungen der Sichtbarkeit.
Es wurden viele Archivmaterialien ausgegraben und ausgestellt, aber eben auch künstlerische Projekte, von Filmen und Videos bis hin zu Installationen. Dabei entstanden Spannungen zwischen alltäglichen Objekten aus der DOMiD-Sammlung (Kochtöpfen etc.) und künstlerischen Inszenierungen wie etwa der Installation von Vassilis Canaris aus den 1980er Jahren. Ich habe immer bedauert, dass die reiche Auswahl an Archivmaterialien nach der Ausstellung nicht als virtuelle Sammlung online für Forschung und Lehre zugänglich gemacht werden konnte.
Migration hat per se immer mehrere Orte und lässt sich schlecht festsetzen, und daher auch schwer musealisieren. Es gibt verschiedene Konzepte, auch in den USA. Dort wurde 1990 auf der ehemaligen Quarantäne-Insel im Hafen von New York, Ellis Island, das National Immigration Museum eröffnet. Einen anderen Schwerpunkt setzt das Tenement Museum der Stadt New York, wo Wohnverhältnisse und Alltagsgeschichte der Einwanderer gezeigt werden. Es gibt nicht den einen Ort. Welcher wäre das auch? Wir müssen uns auch immer fragen, für wen und zu welchem Zweck Migrationsgeschichte erzählt wird. Soll das Museum identitätsstiftend für eine bestimmte Bevölkerungsgruppe sein? Soll es der politischen Bildung der Gesamtbevölkerung dienen? Die Vergangenheit vergegenwärtigen, um den Blick auf die Gegenwart zu schärfen? Oder ein Forum schaffen für kreative Interventionen und Diskussion?
DOMiD ist eine wichtige Sammlung, es freut mich, dass sie jetzt prominenter wird. Ich hoffe jedoch, dass Impulse der Ausstellung Projekt Migration in ihrer offenen, prozesshaften Konzeption mit künstlerischen Installationen im neuen Migrationsmuseum fortleben können. Nur ein offenes, lebendes Archiv in Bewegung kann Migration gerecht werden.
Politiken des Erinnerns
Jasmin und Hilde: Wie verändern sich mit den medialen Bedingungen gleichermaßen die Bedingungen von Musealisierung und Archivierung? Wie verändern sich Politiken der Sichtbarmachung und Unsichtbarmachung – nicht nur in Bezug auf neuere, digitale Medien, sondern gleichermaßen auf die älteren Medien, in die die Arbeit an einem Archiv der Migrationsgesellschaft eingegangen ist?
Um nur ein kleines Beispiel zu skizzieren, über das wir begonnen haben, nachzudenken: #SayTheirNames ist in Deutschland seit den Morden in Hanau am 19. Februar 2020 durch eine Initiative der Angehörigen und Überlebenden mit dem erinnerungspolitischen Widerstand gegen rechten Terror verknüpft. Der Hashtag kommt ursprünglich, wie du weißt, aus dem Schwarz-feministischen Kämpfen aus den USA. In Deutschland wird #SayTheirNames genutzt, um der Opfer und Überlebenden von rechter Gewalt und Terror zu gedenken, kann aber mittels der Logik sozialer Medien ebenso für Täter*innenlogiken wieder vereinnahmt werden. Somit besteht das Risiko, dass der Diskurs nach rechts verschoben wird, für eine digitalfaschistische Erinnerungskultur. Diese Komplexität und Hybridität problematisiert die stetige und prozessuale Produktion von Un/Sichtbarkeiten und zeigt, dass Erinnerungen multidirektional medialisiert werden: #SayTheirNames kann etwa durch #Breitscheidplatz rassistisch remedialisiert werden, indem der Hashtag gedenkpolitisch in islamistischen Terror eingeschrieben wird. Wenn die bekannte Logik der Schuldumkehr einsetzt, um die Perspektive von den Betroffenen wieder wegzulenken und die Perspektiven der Täter*innen zirkulierbar zu machen – dann haben Medien an der Faschisierung aktiv teil. Uns interessiert eine medientheoretische Kritik dieser Bedingungen verbunden mit der Frage danach, inwiefern die migrantischen Archive in dieser Perspektive auf dem Spiel stehen.
Deniz: Die Sichtbarkeit ist ein zweischneidiges Schwert: Wer sichtbar ist, kann auch zur Zielscheibe werden. Die Debatte um Wokeness im amerikanischen Kontext ist ja gewissermaßen der Gegenschlag zum Kampf um Sichtbarkeit und Anerkennung. Bei #SayTheirNames ging es vor allem um die Menschen, die in Polizeigewahrsam umgekommen sind. Ihre Namen zu nennen, schafft Aufmerksamkeit für strukturellen Rassismus und macht deutlich, dass es sich bei den Toten um Personen handelte. Das hat etwas Performatives, und es ist klar, dass die Nennung der Namen nur ein Anfang sein kann. Das ist im Hanauer Kontext übernommen worden. Die Vereinnahmung durch rechte Medienpraktiken ist nicht erstaunlich im Zeitalter der Hashtags, wo auf den sogenannten sozialen Medien jede Äußerung sich in Windeseile verbreiten kann, häufig losgelöst vom ursprünglichen Kontext. Sichtbarkeit entsteht immer in einem Rahmen unter bestimmten Vorzeichen. In der Debatte um Geflüchtete wird deutlich, dass Sichtbarkeit durch Registrierung auch Risiken mit sich bringt, weshalb Migrant*innen nicht unbedingt bürokratisch erfasst werden wollen, um Deportationen zu vermeiden. Also Sichtbarkeit ist immer auch mit Fixierung verbunden, die im Rahmen von ungleichen Machtverhältnissen für bestimmte Interessen in Anschlag gebracht werden kann. Gegendokumentationen wie das Missing Migrants Project oder das Tribunal NSU-Komplex auflösen sind in diesem Zusammenhang wichtig.
Das heißt, dass jede Konjunktion von Sichtbarkeit mit Sicherheit riskant ist. Ich glaube, das ist eine wichtige Erkenntnis, dass Gewissheiten darüber, wer in welche Schublade gehört, mit Vorsicht zu genießen sind. Im Zuge der Medialisierung, in der alles so hyperschnell zirkuliert, gehören voreilige Zuordnungen zur Tagesordnung. Diese Festschreibungen sind ein Kernproblem der gesellschaftlichen Polarisierung. Gerade in unserer akademischen Arbeit müssen wir diese immer wieder in Frage stellen und über die Rahmenbedingungen nachdenken, unter denen sich Sichtbarmachungen abspielen.
Aktuelle Konjunktur: in Verteidigung der Migrationsgesellschaft
Jasmin und Hilde: Aktuell wird mit dem Begriff »Postmigration« darauf bestanden, dass Migration und Mobilität immer schon stattgefunden haben, weiterhin stattfinden und uns alle prägt. Die Leistung der Debatte um Postmigration ist auch verständlich zu machen, dass Migration in postwohlfahrtsstaatlichen westlichen Gesellschaften zu einem hegemonialen Diskurs gemacht wird, durch den jede soziale Frage besprochen und Identitätslogiken des Nationalen immer wieder durchdekliniert und stabilisiert werden können. Diese Skandalisierung und Instrumentalisierung von Migration wird entschieden zurückgewiesen. Gleichzeitig sind wir in den letzten Monaten besonders herausgefordert: Es gibt konkrete Gesetzesverschärfungen auf vielen nationalstaatlichen und EU-Ebenen, wie etwa die 2024 verabschiedeten Reformen des »Gemeinsamen Europäischen Asylsystems« (GEAS), darunter eine Überarbeitung der Dublin-Vereinbarung, die auf Kooperation im Bereich Grenzschutz und Abschiebung ausgerichtet ist. Das steht im Zusammenhang damit, dass Migration wieder einmal zum Sündenbock wird für die Polykrise: Klimawandel und die Zerstörung von Lebensräumen, geopolitische Krisen und Kriege und das Ende des Wohlfahrtsstaats, der soziale Sicherheit garantieren wollte, tragen zur unsicheren Zukunft der Weltbevölkerung bei.
In diesem Kontext erscheint die Berliner Erklärung Zur Verteidigung der Migrationsgesellschaft (Transforming Solidarities 2023)1 vier Tage nach dem Angriff der Hamas auf Israel. Seitdem sind die Verhältnisse radikal zugespitzt.
Deniz: Über den Postwohlfahrtsstaat können wir gerne reden. Das ist interessanter als die Postmigration: Das Prefix »post« setzt ein Vorher und Nachher fest. Zwar hebt die Rede von der postmigrantischen Gesellschaft darauf ab, dass Gesellschaft insgesamt von Migration geprägt ist. Zugleich wird eine Ansässigkeit behauptet: Man gehört nun dazu und will nicht immer im Abseits verortet werden. Allerdings beruht der Begriff der Postmigration auch auf einer Schließung, die sich doch wieder aus den Parametern des Nationalstaats herleitet, indem aufgrund von territorialer Souveränität Zugehörigkeit verwaltet wird. Mir scheint, dass mit dem Begriff Postmigration ein territorialer Anspruch behauptet wird, der jetzt endlich mal anerkannt werden soll. Dabei gilt es zu beachten, dass die Logik der Migration von Einschluss-Ausschluss-Mechanismen in dem Sinne geprägt ist, dass die, die schon länger da sind, sich berechtigt fühlen, auf Neuankömmlinge herunterzuspucken. Denn mit Neuankömmlingen verschieben sich die Berechtigungsverhältnisse je nach ökonomischer und politischer Lage. Diese Grenzverhandlungen hören nicht auf. Man muss die zeitliche Dimension mitdenken, um Migration als fortwährenden Prozess zu begreifen.
Damit wird die Frage nach dem Wohlfahrtsstaat zum entscheidenden politischen Problem: Der Wohlfahrtsstaat ist überall im Abbau. Das, was wir auf Englisch als »common good« bezeichnen – Gesundheitswesen, Bildung, Sozialleistungen – sind von Einsparungen oder Privatisierung betroffen. Diese Entwicklung ist unter dem Stichwort Neoliberalismus bekannt. Der Staat kann nicht mehr gewährleisten, dass die Bevölkerung über bestimmte Rechte und Grundvoraussetzungen des Lebens verfügt. Aber hat der Staat das je für alle Bürger*innen gewährleistet? Die Frage stellt sich, wenn man etwa an die Weimarer Republik denkt und daran, was danach kam. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es eine gewisse Zeit der Stabilität, wo dieser Wohlfahrtsstaat einigermaßen funktioniert hat, zumindest in den Ländern, in denen wir uns jetzt gerade aufhalten. Das scheint vorbei zu sein. Viele der sozialen Spannungen, die wir beobachten, haben mit dem Kampf um Ressourcen zu tun. Migration wird da gerne als Sündenbock aufgerufen. Das ist in den USA nicht anders. Die einwanderungsfeindliche Politik hat es immer gegeben, aber sie ist unter der Regierung Trump mit Strategen wie Stephen Miller auf neue Art gesellschaftsfähig geworden. Die Aufrüstung der Grenzsicherheit dauert an. Es gab Deportationen in den USA unter einer Reihe von Präsidenten, Bush, Obama, Trump und auch Biden. Die detention centers operieren übrigens, ebenso wie die Gefängnisse, privatwirtschaftlich und profitorientiert, das heißt, sie müssen immer gut belegt sein.
In Europa hat sich das Modell Deportation ebenfalls durchgesetzt. Der EU-Türkei-Deal von 2016 beruhte bereits auf dem Prinzip, Asylsuchende um jeden Preis daran zu hindern, europäischen Boden zu betreten, was dazu führte, dass die Türkei eines der Länder geworden ist, das die meisten Geflüchteten beherbergt.
Sakralisierung deutscher Erinnerungskultur
Jasmin und Hilde: Wie ist es zu erklären, dass progressiver Widerstand gegen Rassismus und Widerstand gegen einen verstärkten Antisemitismus in Deutschland gegeneinander ausgespielt werden? Wieso wendet sich die Debatte nicht gegen die radikale Rechte Deutschlands, sondern produziert eine Spaltung progressiver Kräfte und leistet der Diffamierung von linken und antirassistischen Kräften Vorschub?
Deniz: Das ist die Frage, die uns umtreibt. Wie ist es dazu gekommen? Ich erinnere mich, dass Harald Welzer vor mindestens 15 Jahren schon mal einen Essay geschrieben hat im Gedenkstättenbrief über die Sakralisierung der deutschen Erinnerungskultur. Seine Kritik war, dass die Gedenkkultur nicht anschlussfähig gemacht wurde, sondern immer ausschließlich auf den Holocaust hin ausgerichtet war, mit monumentalen Denkmälern, Gedenkstättenbesuchen und Bildungsangeboten. Eine Analyse der sozialen Muster, die zu Verrohung, Stigmatisierung und Gewalt führen können, blieb aus. Da müsste man ansetzen. Wie kann ein Museum eine spezifische Geschichte der Vernichtung exemplarisch präsentieren und sich gleichzeitig für andere Erfahrungen von Krieg, Flucht und Vertreibung öffnen? Ich erinnere mich, dass das Jüdische Museum in Berlin-Kreuzberg, als es im Jahr 2001 eröffnet wurde, am Ende der Ausstellung einen Raum hatte, wo auf die jüngere Geschichte und die Pogrome in Solingen, Hoyerswerda und Rostock eingegangen, also eine Verbindung zur Gegenwart aufgezeigt wurde. Dieser Aspekt ist aber verschwunden aus dem Narrativ, also aus dem Museum. Als ich die Ausstellung zuletzt gesehen habe, endete sie mit einer Dokumentation über jüdisches Leben in Berlin heute. So wird kollektivierende Erinnerungskultur betrieben, die Gruppenidentität stiftet, aber eben nicht multidirektional anschlussfähig ist. Man muss die Geschichte immer wieder öffnen, Verbindungen zur Gegenwart herstellen und auch andere Geschichten zu Wort kommen lassen.
In Deutschland sehen wir eine besondere Spielart der gegenwärtigen Debatten, die in Verbindung mit der deutschen Gedenkkultur steht. Es gab dazu einen guten Essay von Masha Gessen, In the Shadow of the Holocaust. Auch die Interventionen von Michael Rothberg zur multidirektionalen Erinnerungsarbeit und Dirk Moses zum Thema Genozid sind interessant in diesem Zusammenhang. Im Zuge der aktuellen Antisemitismus-Debatten ergibt sich eine Konstellation, dass die Gedenkkultur an die Verbrechen des Naziregimes und an den Holocaust funktionalisiert wird, um gesellschaftliche Probleme auszublenden und Privilegien zu verteidigen. Dabei scheint jedes Mittel recht, etwa Muslim*innen weiter zu stigmatisieren oder Kritik an Europa und an der Politik Israels als Antisemitismus zu diffamieren. Man denke an die Auseinandersetzungen um die Jerusalem-Ausstellung am jüdischen Museum oder auch an die Debatte um die Documenta XV.
Eine faschismuskritische Perspektive heute
Jasmin und Hilde: Eine Sakralisierung von Gedenkpolitik liegt im Wesentlichen daran, dass sie versucht hat, diese Gedenkkultur zu erhalten, ohne gleichzeitig zur Kenntnis zu nehmen, dass es eine Faschisierung gibt. Die Erinnerungskultur wurde von der Realität der Verhältnisse abgeschnitten. In Deutschland ist 30 Jahre lang wenig zum postnationalsozialistischen Faschismus geforscht worden. Dass Rassismus und Antisemitismus so gegeneinander ausgespielt werden können, liegt möglicherweise daran, dass es keine kritische Faschismus-Analyse gibt, die der Gegenwart standhält.
So motiviert sich unsere Frage nach Solidarisierung: Eine faschismuskritische Perspektive muss immer anerkennen, dass es Intersektionen systemischer Gewalt gilt, dass Rassismus und Antisemitismus, Sexismus, Misogynie und Queer-, Trans- ebenso wie Be_hindertenfeindlichkeit verschränkt auftauchen. Deshalb ist die Frage nach der Solidarisierung von der Erfahrung getragen, dass die Betroffenheiten differenziell sind und keiner Identitätslogik gehorchen.
Deniz: Rassismus und Faschismus sind ja nicht nur deutsche Phänomene. Es gibt bestimmte deutsche Spielarten, die mit der Geschichte und Gedenkkultur zu tun haben. Aber dieser Hang zum Totalitarismus, das Erstarken der neuen rechten Bewegungen und der nationalistischen Rhetorik bis in die Mitte der Gesellschaft ist weltweit zu beobachten.
Was ich beispielsweise in einigen Dokumenten aus den 1970ern finde, ist ein Bewusstsein internationaler Solidarität, das verloren gegangen ist. Man kann jetzt nicht mehr zum alten Klassenkampf zurückkehren, das ist auch nicht der richtige Ansatz für Solidarität. Aber da gab es stellenweise ein Engagement für transethnische Solidarität, das vielleicht noch einmal bedenkenswert wäre, um die Kollektivierung in verschiedenen Identitätsschubladen zu überwinden. Überlegungen zum Schwinden des Wohlfahrtsstaats im Zeichen eines global vernetzten und in vieler Hinsicht postnationalen Weltmarktes wären zukunftsweisend. Gibt es Instanzen, die Gemeinwohl jenseits von ethnonationalistischen Eingrenzungen vorstellbar machen und realisieren können? Können Begegnungen mit anderen Wissenssystemen den Horizont öffnen? Kann ästhetische Erfahrung durch Literatur und Kunst Umdenken und Neuorientierung bewirken? In diese Richtungen weiterzudenken, wäre fruchtbar, um die Depression angesichts der täglichen Nachrichtenflut zu überwinden. Eine Besinnung auf die transitorische und häufig zerstörerische menschliche Präsenz auf unserem Planeten scheint mir unabdingbar. Wir sitzen letztlich alle im sinkenden Schiff.
Weiterführende Hinweise
Almancı – 50 Jahre Scheinehe, Theaterfestival im Ballhaus Naunynstraße, Berlin (2011). URL: issuu.com [29.09.2024].
Angekommen.com (2015). URL: angekommen.com [29.09.2024].
DOMiD – Dokumentationszentrum über die Migration in Deutschland. URL: domid.org [29.09.2024].
Missing Migrants Project. URL: missingmigrants.iom.int [29.09.2024].
Multicultural Germany Project (2009–2020), URL: mgp.berkeley.edu [29.09.2024].
Projekt Migration (2005). URL: diversity-arts-culture.berlin [29.09.2024].
TRANSIT Journal, (2005–). URL: transit.berkeley.edu [29.09.2024].
Ver/Sammeln antirassistischer Kämpfe (2021–), URL: versammeln-antirassismus.org [29.09.2024].
Literatur
Degeling, Jasmin / Horn, Sarah (2023): #SayTheirNames. Widerständige Medien der Erinnerung rechter Gewalt. In: Feministische Studien 41 (1). 14–30.
Göktürk, Deniz (2007): Migration und Kino. Subnationale Mitleidskultur oder Transnationale Rollenspiele. In: Carmine Chiellino (Hg.) Interkulturelle Literatur in Deutschland. Ein Handbuch. Stuttgart. 329–347.
Göktürk, Deniz (2020): Intermedial Solidarity. Drawing Inspiration from the 1970s. In: Monatshefte 112 (4). 606–631.
Göktürk, Deniz (2022): The Secret Life of Waste. Recycling Dreams of Migrations. In: Bayrakdar, Deniz. / Burgoyne, Robert (Hg.): Refugees and Migrants in Contemporary Film, Art, Media. Amsterdam. 151–176.
Göktürk, Deniz / Gramling, David / Kaes, Anton (Hg.) (2007): Germany in Transit: Nation and Migration, 1955–2005. Oakland.
Göktürk, Deniz / Gramling, David / Kaes, Anton / Langenohl, Andreas (Hg.) (2011): Transit Deutschland. Debatten zu Nation und Migration – Eine Dokumentation. Stuttgart.
Transforming Solidarities (2023): Berliner Erklärung – in Verteidigung der Migrationsgesellschaft. URL: transformingsolidarities.net [29.09.2024]
Die Berliner Erklärung wurde initiiert durch Transforming Solidarities auf der Konferenz »Solidarität in der Migrationsgesellschaft« 9.–11. Oktober 2023. Ungefähr 4000 Personen unterstützen diese.
»Transforming Solidarities. Praktiken und Infrastrukturen in der Migrationsgesellschaft« ist eine interdisziplinäre Forscher*innengruppe, die Berlin als ›Labor‹ der Migrationsgesellschaft versteht und analysiert. In den Feldern Arbeit, Wohnen und Gesundheit untersuchen sie die Bedingungen von Solidarität sowie die Praktiken und Infrastrukturen, in denen sie ausgehandelt, ermöglicht oder verhindert wird.↩︎
